Für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer gibt es Pflichtversicherungen. Die Beiträge werden automatisch durch den Arbeitgeber geregelt. Sie betreffen wichtige Lebensbereiche.
Sozialversicherung
Die Sozialversicherung sichert Beschäftigte in Deutschland ab. Sie bietet finanzielle Hilfe bei Krankheit, Unfall, Arbeitslosigkeit oder Pflegebedarf. Sie bekommen dann zum Beispiel auch Geld, wenn Sie krank sind und gerade nicht arbeiten können. So können Sie die wichtigsten Dinge weiterhin bezahlen.
Sie müssen Sozialversicherung zahlen, wenn Sie in Deutschland arbeiten und über 538 Euro im Monat verdienen. Die Beiträge sind gesetzlich geregelt. und werden monatlich von Ihrem Gehalt abgezogen. Einen Teil zahlt Ihr Arbeitgeber dazu.
Wenn Sie in Deutschland eine neue Arbeit beginnen, brauchen Sie daher immer Ihren Versicherungsnummernachweis (ehemals Sozialversicherungsausweis). Dieser enthält Ihre Versicherungsnummer. Bei jedem neuen Job müssen Sie Ihrem Arbeitgeber diese Nummer mitteilen.
Die erste Anmeldung zur Sozialversicherung macht der Arbeitgeber. Den Versicherungsnachweis bekommen Sie dann per Post an Ihre Adresse. Das dauert ungefähr vier Wochen.
Versicherungsnachweis verloren?
Wenn Sie Ihren Versicherungsnummernachweis nicht mehr haben, wenden Sie sich an den Online-Service der Deutschen Rentenversicherung. Wählen Sie dort "Neuausstellung eines Versicherungsnachweises wegen Verlust/Zerstörung/Unbrauchbarkeit" aus. Sie bekommen dann einen neuen Ausweis per Post geschickt.
Rentenversicherung
Die Rentenversicherung soll Beschäftigte im Alter finanziell absichern. Sie sorgt dafür, dass Personen im Alter genug Geld haben. Auch, wenn sie nicht mehr arbeiten können und kein Gehalt mehr verdienen.
Die Rentenversicherung ist daher Pflicht für alle, die in Deutschland arbeiten. Um später eine Rente zu bekommen, müssen Sie mindestens fünf Jahre Beiträge gezahlt haben.
Krankenversicherung
Die Krankenversicherung zahlt für medizinische Behandlungen, Arztbesuche, Krankenhausaufenthalte und auch Vorsorgeuntersuchungen.
Vorsorgeuntersuchungen sind besonders wichtig. Sie dienen der Prävention von gesundheitlichen Problemen. Im Mittelpunkt steht die frühe Erkennung von Krankheiten, um optimale Behandlungsmöglichkeiten zu ermöglichen. Neben Vorsorgeuntersuchungen werden zum Beispiel auch Impfungen bezahlt.
Es gibt zwei Arten von Krankenversicherung:
- Gesetzliche Krankenversicherung (GKV): für die meisten Angestellten.
- Private Krankenversicherung (PKV): für Personen mit einem hohen Einkommen über 66.600 Euro im Jahr und für Selbständige.
Alle Menschen, die in Deutschland leben, müssen krankenversichert sein. Wenn Sie eine Krankenkasse suchen, haben Sie die freie Wahl. Sie können selbst entscheiden, welche gesetzliche Krankenkasse Sie wollen.
Auf der Webseite krankenkassen.de finden Sie eine Liste der gesetzlichen Krankenkassen in Deutschland. Dort finden Sie auch weitere Informationen zur Krankenversicherung auf Deutsch und Englisch.
Nutzen Sie auch Vergleichsportale, um die beste Krankenversicherung für Sie und Ihre Situation zu finden.
Unfallversicherung
Die gesetzliche Unfallversicherung ist für alle da, die arbeiten, zur Schule, Kita oder Uni gehen. Sie hilft zum Beispiel, wenn Sie auf dem Weg zur Arbeit einen Unfall haben. Dann bezahlt die Versicherung zum Beispiel Arztkosten oder Kosten für Physiotherapie oder eine Reha. Sie zahlt auch Geld, wenn Sie durch den Unfall lange krank sind und nicht arbeiten können. Die Beiträge dafür zahlt meist der Arbeitgeber. Sie müssen also nichts extra bezahlen.
Arbeitslosenversicherung und Pflegeversicherung
Auch die Arbeitslosenversicherung und die Pflegeversicherung sind Teil des deutschen Sozialversicherungssystems. Das hilft Ihnen im Krisenfall:
Die Arbeitslosenversicherung zahlt Ihnen für eine bestimmte Zeit ein monatliches Gehalt, wenn Sie Ihren Job verlieren. Dafür müssen Sie in den letzten zwei Jahren mindestens ein Jahr lang versichert gewesen sein.
Die Pflegeversicherung unterstützt Menschen, die wegen Krankheit, Behinderung oder körperlicher Einschränkungen dauerhaft auf Hilfe im Alltag angewiesen sind.
Die Pflegeversicherung hilft bei der Finanzierung von:
- häuslicher Pflege, zum Beispiel durch Angehörige oder ambulante Pflegedienste,
- teilstationärer Pflege, zum Beispiel Tagespflege,
- vollstationärer Pflege, zum Beispiel im Pflegeheim,
- Pflegehilfsmitteln und barrierefreien Umbauten