Aufenthalt Blaue Karte EU

Sie können die Blaue Karte beantragen, wenn Sie:

• einen Hochschulabschluss haben oder eine gleichwertige mindestens dreijährige Berufsausbildung zum Beispiel zum Meister (ISCED 65 berufsorientiert)

Hinweis: Ausländische Abschlüsse müssen mit dem deutschen Abschluss vergleichbar sein. Für Hochschulabschlüsse brauchen Sie ein Auszug aus der anabin Datenbank oder eine individuelle Zeugnisbewertung. Mehr Informationen dazu finden Sie unter anabin.

• ein Arbeitsplatzangebot in Deutschland haben, das zu Ihrem Abschluss passt,
• ein brutto Jahresgehalt von mindestens 48.300 € bekommen (Regelberuf, Stand 2025).
  Bei Engpass-Berufen oder bei neuen Abschlüssen reicht ein Gehalt von 43.759,80 € (Stand 2025).
• bei reglementierten Berufen eine Berufserlaubnis oder Approbation vorlegen, zum Beispiel im Gesundheitswesen.

• einen gültigen Pass und eine geklärte Identität haben
• kein Ausweisungsgrund

Hinweis: Engpass-Berufe sind zum Beispiel in der in Medizin, IT, Mathematik, Naturwissenschaften oder Technik.

Grundlegende Informationen zum Visum und Visumverfahren finden Sie hier und auf den Seiten des Auswärtigen Amtes.

Genauere Informationen zum Visumverfahren, den Kosten und zu den erforderlichen Dokumenten finden Sie auf der Webseite der deutschen Auslandsvertretung in der Nähe Ihres Wohnortes.

Die Bearbeitung eines Visums dauert oft mehrere Monate. Das hängt davon ab, wie viel Arbeit die Auslandsvertretung hat und wie viel geprüft werden muss.

Stellen Sie Ihren Antrag im besten Fall 3 Monate vor Ablauf ihres derzeitigen Aufenthaltstitels in Deutschland.

Melden Sie sich dafür bei der zuständigen Ausländerbehörde an Ihrem Wohnort in Deutschland.

Die Ausländerbehörde Dresden können Sie dazu per E-Mail erreichen. Schreiben Sie, welche Aufenthaltserlaubnis Sie beantragen wollen. Wenn möglich, senden Sie direkt die notwendigen Dokumente im PDF-Format mit.

Verfahren 

1. Einladungsschreiben: Etwa 2 Wochen nach Eingang Ihrer E-Mail bei der Ausländerbehörde Dresden bekommen Sie ein Einladungsschreiben. Darin ist ein Termin zur persönlichen Vorsprache und einer Liste mit notwendigen Dokumenten, die Sie alle ausgedruckt zum Termin mitbringen müssen.
2. Termin: Aufgrund von Wartezeiten wird der Termin wahrscheinlich erst nach etwa 3 Monaten stattfinden. Sollten Sie in diesem Zeitraum einen Umzug in eine andere deutsche Stadt planen, kann leider keine Bearbeitung Ihres Anliegens in Dresden stattfinden. Bitte wenden Sie sich in diesem Fall direkt an die Ausländerbehörde Ihres neuen Wohnortes.
3. Finale Bearbeitung: Nach Vorlage aller Dokumente im persönlichen Termin dauert die finale Bearbeitung für Bewerber aktuell zwischen 6 bis 8 Wochen. Manchmal erhalten Sie im Termin eine sogenannte Fiktionsbescheinigung. Diese erlaubt Ihren weiteren Aufenthalt bis zur abschließenden Entscheidung der Ausländerbehörde.

Einzureichende Dokumente 

• Pass: Namensseite mit Lichtbild
• Wenn vorhanden, aktuell gültiger Aufenthaltstitel in Deutschland (Visum zur Einreise oder Aufenthaltserlaubnis)
• Wenn vorhanden, aktuell gültiges Aufenthaltsdokument aus einem anderen EU-Mitgliedsstaat
• Nachweis über Ihren Hochschulabschluss / Abschluss im tertiären Bildungssystem (bei einem Abschluss im Ausland mit deutscher Übersetzung und gegebenenfalls bereits erfolgter Anerkennung)
• Arbeitsvertrag oder Arbeitsplatzangebot, zum Beispiel ein Vertragsentwurf
• Erklärung zum Beschäftigungsverhältnis. Diese muss vom Arbeitsgeber ausgefüllt werden.
• Kopie des Mietvertrages

Hinweis: Eine Antragstellung ist immer ein individueller Prozess. Während der Bearbeitung kann festgestellt werden, dass weitere Dokumente benötigt werden.

Kosten

• Erteilung: 100,00 Euro
• Verlängerung bis zu 3 Monaten: 96,00 Euro
• Verlängerung von mehr als 3 Monaten: 93,00 Euro
• Verlängerung mit Wechsel des Aufenthaltsrechtes: 98,00 Euro

Sie dürfen bei Ihrem Arbeitgeber in einer konkret benannten Tätigkeit oder Position arbeiten. Selbstständige oder freiberufliche Tätigkeiten sind nicht erlaubt.

Die aktuelle Erlaubnis steht in Ihrem Zusatzblatt.

Arbeitsplatzwechsel:

Innerhalb der ersten 12 Monate müssen Sie die Ausländerbehörde vor Ihrem Arbeitsplatzwechsel informieren. Auch wenn der Wechsel innerhalb des Unternehmens gemacht wird. Sie brauchen ein neues Zusatzblatt. Schicken Sie dazu ihren neuen Arbeitsvertrag per E-Mail an die Ausländerbehörde. In dieser Zeit kann die Ausländerbehörde einen Arbeitsplatzwechsel 30 Tage aussetzen oder auch ablehnen.

Nach dem Visum (maximal 12 Monate) bekommen Sie die Blaue Karte EU mindestens für die Dauer Ihres Arbeitsvertrages plus 3 Monate. Der Arbeitsvertrag muss mindestens 6 Monate gültig sein. Bei einem unbefristeten Vertrag bekommen Sie die Aufenthaltserlaubnis für 4 Jahre. Danach können Sie sie verlängern oder einen unbefristeten Aufenthaltstitel beantragen.

Unbefristeter Aufenthaltstitel

Nach 21 Monaten mit der Blauen Karte EU können Sie eine Niederlassungserlaubnis beantragen. Dafür müssen Sie Deutschkenntnisse auf dem Niveau B1 haben. Wenn Sie nur A1 oder A2 sprechen, müssen Sie 27 Monate warten. Alle weiteren Voraussetzungen finden Sie hier.

Wechsel in andere Aufenthaltszwecke

Sie können auch in einen anderen befristeten Aufenthaltstitel wechseln. Dafür müssen Sie die notwendigen Voraussetzungen erfüllen.

Der Aufenthaltszweck endet mit Abschluss oder Abbruch des Arbeitsvertrages.

Wenn ihr Aufenthaltszweck endet müssen Sie umgehend die Verlängerung oder den Wechsel in einen anderen Aufenthaltszweck beantragen. Mehr Informationen dazu im Abschnitt Perspektiven.

Die Aufenthaltserlaubnis erlischt, wenn Sie

• aus einem nicht nur vorübergehenden Grund Deutschland verlassen,
• sich länger als 6 Monate ununterbrochen im Ausland aufhalten oder
• den überwiegenden Teil des Jahres im Ausland sind

Wenn Ihr Arbeitsvertrag vorzeitig endet, müssen Sie die Ausländerbehörde sofort informieren. Sie haben dafür 4 Wochen ab Kenntnis Zeit.

Grundsätzlich müssen Sie der Ausländerbehörde folgende Umstände und Veränderungen zeitnah mitteilen:

• Ablauf des Aufenthaltstitels
• Namensänderung
• Heirat oder Scheidung
•  Geburt eines Kindes
• Veränderungen im Arbeitsverhältnis, zum Beispiel:
  • Ihr Arbeitsverhältnis endet
  • Reduzierung der Arbeitszeit, Kurzarbeit
  • Mutterschutz und Elternzeit
  • Wechsel des Arbeitgebers bei gleicher Tätigkeit oder Wechsel der Tätigkeit. Hinweis: Für den Wechsel brauchen Sie die Erlaubnis der Ausländerbehörde.
• Zweckwechsel, zum Beispiel: 
  • Sie möchten vom Aufenthalt zur Beschäftigung in einen Aufenthalt für die Selbstständigkeit oder zur Arbeitsplatzsuche wechseln. Hinweis: Für den Wechsel brauchen Sie die Erlaubnis der Ausländerbehörde. Stellen Sie einen entsprechenden Antrag.
• Umzug und Adressänderungen: 
  
  • Bei Umzug innerhalb Deutschlands, ist die Ausländerbehörde an Ihrem neuen Wohnort zuständig. Bitte melden Sie sich dort mit der neuen Meldebescheinigung.
  • Bei Wegzug ins Ausland müssen Sie sich vor oder kurz nach Ihrer Ausreise beim Bürgerbüro Ihres Wohnsitzes abmelden.

Die Behörde prüft, welchen Einfluss die Veränderungen auf Ihren Aufenthalt in Deutschland haben. Im Anschluss informiert Sie die Behörde über die weiteren Schritte.

Hinweis: Bitte beachten Sie, dass die E-Mail-Bearbeitung einige Zeit dauert. Manchmal nur ein paar Tage, oft aber auch mehrere Wochen.

§18h und §18i AufenthG

Sie haben eine Blaue Karte EU aus einem anderen EU-Land und möchten in Deutschland leben oder arbeiten.

Kurzfristig: Sie können ohne deutschen Aufenthaltstitel bis zu 90 Tage in 180 Tagen in Deutschland arbeiten.

Langfristig: Sie können nach Deutschland ziehen und hier innerhalb eines Monats eine deutsche Blaue Karte beantragen, wenn

• Sie vorher 12 Monate in einem EU-Land gelebt haben
• Bei Voraufenthalten in mehreren EU-Ländern reicht im letzten EU-Land eine 6-monatige Voraufenthaltszeit.

Ähnliche Regeln gelten auch für Inhaber einer Blauen Karte EU aus Deutschland. Bevor Sie in ein anderes EU-Land umziehen, informieren Sie sich bitte bei der zuständigen Behörde im Zielland.

Noch Fragen?

Weitere Informationen erhalten Sie gern in der persönlichen Beratung.