Aufenthalt zur Arbeitsplatzsuche im Anschluss an einen Aufenthalt in Deutschland

Um einen Aufenthaltstitel zur Arbeitsplatzsuche zu beantragen, müssen folgende Voraussetzungen erfüllt sein:

• Vorherige Aufenthaltserlaubnis in Deutschland mit folgendem Zweck
  • Ausbildung (§ 16a AufenthG)
  • Studium (§ 16b oder § 16c AufenthG)
  • Durchführung von Maßnahmen zur beruflichen Anerkennung (§ 16d AufenthG)
  • Forschung (§ 18d oder § 18f AufenthG)
• Nachweis über einen Abschluss aus Deutschland:
  • Deutscher Berufsausbildungsabschluss
  • Abschluss einer deutschen Hochschule
  • Ausnahme bei Personen mit Voraufenthalt in der Forschung: Erfolgreicher Abschluss einer Forschungstätigkeit
• Nachweis über angemessene Krankenversicherung
• Nachweis über die Sicherung des Lebensunterhalts über mindestens 6 Monate. Zum Beispiel durch:
  • Beschäftigung
  • Arbeitslosengeld I
  • Elterngeld
  • eigene finanzielle Mittel
  • Verpflichtungserklärung

Hinweis: Sie dürfen rechnerisch und praktisch keinen Anspruch auf Leistungen nach dem Sozialgesetzbuch II haben. Im Jahr 2025 müssen Sie pro Monat mindestens 506 Euro haben. Und Sie brauchen Geld für Miete und Krankenversicherung.

• Gültiger Pass, geklärte Identität und es liegt kein Ausweisungsgrund

Normalerweise bekommen Sie von der Ausländerbehörde Dresden einen Termin. Bei diesem Termin geht es um die Verlängerung Ihrer Aufenthaltserlaubnis.

Aber: Sie müssen auch selbst darauf achten, wann Ihre Aufenthaltserlaubnis oder Ihr Visum abläuft. Stellen Sie Ihren Antrag im besten Fall 3 Monate vor Ablauf ihres derzeitigen Aufenthaltstitels in Deutschland. 

Schreiben Sie dafür an Ihren zuständigen Sachbearbeiter. Wenn Sie neu in Dresden oder aus dem Ausland zugezogen sind, schreiben Sie zuerst an die allgemeine E-Mail-Adresse der Ausländerbehörde. Senden Sie direkt die notwendigen Dokumente im PDF-Format mit.

Verfahren

1. Terminvergabe: Die Sachbearbeitung entscheidet dann, ob Sie die Unterlagen per Post oder persönlich abgeben sollen. In jedem Fall wird ein Termin für die Abnahme der biometrischen Daten vereinbart. Das bedeutet für das Passfoto und die Fingerabdrücke.
2. Finale Bearbeitung: Nach Vorlage aller Dokumente dauert die finale Bearbeitung aktuell zwischen 6 bis 8 Wochen.
   Manchmal erhalten Sie im Termin eine sogenannte Fiktionsbescheinigung. Diese erlaubt Ihren weiteren Aufenthalt bis zur abschließenden Entscheidung der Ausländerbehörde.

Wichtig: Reisen außerhalb des Schengenraums mit einer Fiktionsbescheinigung erfolgen grundsätzlich in eigener Verantwortung.

Kosten

• Erteilung: 100,00 Euro
• Verlängerung bis zu 3 Monaten: 96,00 Euro
• Verlängerung von mehr als 3 Monaten: 93,00 Euro
• Verlängerung mit Wechsel des Aufenthaltsrechtes: 98,00 Euro

Notwendige Dokumente

• Pass: Namensseite mit Lichtbild
• Aktuell gültiger Aufenthaltstitel in Deutschland (Visum zur Einreise oder Aufenthaltserlaubnis)
• Abschlusszeugnis der Ausbildung oder des Studiums oder Nachweis über die Gleichwertigkeit der Berufsqualifikation oder die Berufsausübungserlaubnis.
• Mitgliedsbescheinigung der Krankenkasse mit Angaben zur monatlichen Beitragshöhe
• Mietvertrag mit Nachweis über die Miethöhe (Original und Kopie).
• Nachweis über die Sicherung des Lebensunterhalts. Zum Beispiel:
  • Bescheid über Arbeitslosengeld nach ALG I
  • Aktueller Kontoauszug

Hinweis: Eine Antragstellung ist immer ein individueller Prozess. Während der Bearbeitung kann festgestellt werden, dass weitere Dokumente benötigt werden.

Mit dieser Aufenthaltserlaubnis dürfen Sie in Vollzeit arbeiten. Sie dürfen jede Arbeit annehmen oder auch selbstständig tätig werden.

Hinweis: Wenn Sie einen passenden Job gefunden haben könne Sie gleich beginnen. Beantragen Sie dann parallel den Wechsel in einen Aufenthaltstitel als Fachkraft oder in die Blaue Karte EU.

Auch unqualifizierte Tätigkeiten sind erlaubt. Wichtig: Mit dem Ende der Aufenthaltserlaubnis brauchen Sie einen Arbeitsplatz für eine qualifizierte Tätigkeit. Das heißt, die Tätigkeit erfordert eine mindestens 2-jährige Berufsausbildung. Anlern- und Hilfstätigkeiten sind nicht möglich.

Der Aufenthaltstitel zur Arbeitsplatzsuche wird für maximal 18 Monate erteilt. Die genaue Dauer hängt davon ab, wie viele Monate Sie Ihren Lebensunterhalt sichern können. Eine Verlängerung über 18 Monate hinaus ist nicht möglich.

Beachten Sie: Der Zeitraum von 18 Monaten beginnt, wenn der erfolgreiche Abschluss der Ausbildung oder des Studiums bekannt gegeben wird. Er beginnt nicht mit der Exmatrikulation oder dem Ablauf des Aufenthaltstitels zur Ausbildung oder zum Studium.

Absolventinnen und Absolventen von Ausbildungen zur Pflegehilfskraft oder Pflegeassistenz erhalten diese Aufenthaltserlaubnis erstmalig für bis zu 12 Monate. Danach kann die Aufenthaltserlaubnis um weitere 6 Monate verlängert werden.

Wenn Sie einen Arbeitsplatz gefunden haben,

können Sie in einen Aufenthalt zur qualifizierten Beschäftigung als Fachkraft oder in eine Blaue Karte EU wechseln.

Unbefristeter Aufenthalt

Der Wechsel in einen unbefristeten Aufenthaltstitel beziehungsweise in eine Niederlassungserlaubnis ist nicht möglich.

Wechsel in andere Aufenthaltszwecke

Sie können in einen anderen Aufenthaltstitel wechseln. Dafür müssen Sie die notwendigen Voraussetzungen erfüllen.

Der Aufenthaltstitel zur Arbeitsplatzsuche kann mit Ablauf der 18 Monate nicht verlängert werden. Melden Sie sich am besten 3 Monate vor Ablauf bei der Ausländerbehörde zur Beratung zu Ihren weiteren Optionen.

Die Aufenthaltserlaubnis erlischt vorzeitig, wenn Sie

• aus einem nicht nur vorübergehenden Grund Deutschland verlassen,
• sich länger als 6 Monate ununterbrochen im Ausland aufhalten oder
• den überwiegenden Teil des Jahres im Ausland sind

Grundsätzlich müssen Sie der Ausländerbehörde folgende Umstände und Veränderungen zeitnah mitteilen:

• Ablauf des Aufenthaltstitels
• Namensänderung
• Heirat oder Scheidung
•  Geburt eines Kindes
• Zweckwechsel, zum Beispiel: 
  • Sie möchten vom Aufenthalt für die Arbeitsplatzsuche in einen Aufenthalt zur Beschäftigung wechseln. Hinweis: Für den Wechsel brauchen Sie die Erlaubnis der Ausländerbehörde. Stellen Sie einen entsprechenden Antrag.
• Umzug und Adressänderungen: 
  
  • Bei Umzug innerhalb Deutschlands, ist die Ausländerbehörde an Ihrem neuen Wohnort zuständig. Bitte melden Sie sich dort mit der neuen Meldebescheinigung.
  • Bei Wegzug ins Ausland müssen Sie sich vor oder kurz nach Ihrer Ausreise beim Bürgerbüro Ihres Wohnsitzes abmelden.

Die Behörde prüft, welchen Einfluss die Veränderungen auf Ihren Aufenthalt in Deutschland haben. Im Anschluss informiert Sie die Behörde über die weiteren Schritte.

Hinweis: Bitte beachten Sie, dass die E-Mail-Bearbeitung einige Zeit dauert. Manchmal nur ein paar Tage, oft aber auch mehrere Wochen.